Schlauchtrompeten & Co.

Man nehme: ein Stück Gartenschlauch (ca. 80 cm lang), starkes Klebeband, eine zerschnittene leere 5dl-Petflasche als Trichter und, ganz wichtig, ein Trompeten-Mundstück (wenn keins vorhanden, geht auch ein Hahn-Anschluss). Wenige Handgriffe, und schon haben wir eine funktionstüchtige Schlauchtrompete.
Über hundert Schlauchtrompeten wurden im Workshop am Eröffnungsfest gebastelt, die achtzig Meter Gartenschlauch waren ratzeputz verbraucht. Besondere Freude hatten gross und klein an den regenbogenfarbigen Mundstücken. Bald schon trötete und tönte es wild und laut im Foyer der Tonhalle. Wie aber kriegt man eigentlich einen Ton aus dem Instrument heraus? Mit Reinpusten ist es nicht getan, man muss sowas wie «reinpupsen». Juri runzelt die Stirn, schaut fragend. Ja, du hast richtig gehört, die Lippen gut schliessen und reinpupsen. «Puuh, das ist ganz schön anstrengend», findet Sina. Doch schon stehen die Profis mit ihren Tuben, den grösseren Geschwistern der Trompete, bereit zum gemeinsamen Mini-Konzert. Nun geht es wie geschmiert, und macht Riesenspass. Und so konnte man im Laufe des Nachmittags immer wieder mal eine kleine Trompeterin oder auch einen grossen Schlauchmusiker entdecken, der mitten im festlichen Trubel auf dem Theatervorplatz heimlich weiterübte oder gar ein kleines Konzert gab.

Es trötet und tönt am Fest

Schlauchtrompetenspezialist Luchsinger

Ein Spezialist für Schlauchtrompeten ist der Thurgauer Trompeter Christoph Luchsinger. Ein Schlauch und ein Trichter? Das genügt ihm nicht. Er liebt Experimente mit Schlauchgewirr und vielen Trichtern, tüftelt daran rum, bis es ihm gefällt. Christoph wird als Gast im neuen Kinderstück «Andersrum!» seine Schlauchtrompeten-Erfindungen vorstellen. Aber nicht nur das. Christoph spielt auch Alphorn und verschiedene grosse und kleine Trompeten, für die er gerne allerlei Dämpfer verwendet, um die seltsamsten Töne zu erzeugen.
Christoph Luchsinger

ANDERSRUM! - das neue Kinderstück mit Musik

Im Stück Andersrum! ist Christoph zudem auch Schauspieler: Er spielt die Rolle des Papa. Und dieser Papa hat es nicht so leicht. Sein Kind, gespielt von der Sängerin Mack Wolz, hat sich nämlich in den Kopf gesetzt: «Ab jetzt bestimme ich! Ich ganz alleine». Und da bleibt dem Papa nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Gut, hat er sein Alphorn und seine Trompeten dabei, denn damit kann er sein Bestes geben, um die verrückten Wünsche des Kindes zu erfüllen: Eine Welt aus lauter Marshmallows zum Beispiel. Und zum Glück hat Papa so gut auf den langen Gartenschlauch vor dem Haus aufgepasst. Er wird ihm noch ganz wichtige Dienste tun. Aber mehr verraten wir noch nicht. Ausser dass es ganz schön witzig wird, denn Kinder aus St. Gallen und Umgebung haben ihre Ideen in die Geschichte eingebracht. Und der kanadische Komponist Thierry Tidrow hat die Musik dazu geschrieben. Thierry liebt Gartenschläuche, weil sie spannende Musik machen und weil sie sich im Theater gut in Schlangen verwandeln können.
Bald beginnen die Proben von Andersrum!. Was dort so alles passiert mit dem Alphorn, dem singenden Gartenschlauch, mit Papa und dem Kind, das erfahrt ihr in Kürze im Blog. Schaut wieder rein. Kommt in eine unserer Aufführungen. Und bringt gerne eure Schlauchtrompeten mit!
Komponist Thierry Tidrow mit Gartenschlauch
Kinderzeichnung zu Andersrum!