Oper von Giuseppe Verdi

Musik von Giuseppe Verdi
Libretto von Antonio Ghislanzoni,
nach einem Szenarium von Auguste Mariette

In italienischer Sprache
Mit deutschen und englischen Übertiteln

Aida ist eine äthiopische Prinzessin, die als Kriegsgefangene lebt. Sie liebt Radamès, den ägyptischen Heerführer, der eigentlich ihr Feind ist und die ägyptische Königstochter Amneris heiraten soll. Doch Radamès liebt Aida. Die junge Liebe wird zum Spielball gewissenloser Machtpolitik eines zementierten politischen Systems - und endet tödlich. Mit Verdis faszinierendem Meisterwerk in der Regie von Ben Baur gestaltet Konzert und Theater St.Gallen diesmal die Festspiele im eigenen Haus.Auf dem Höhepunkt seines Ruhms schrieb Giuseppe Verdi 1870 Aida für die Oper in Kairo im Auftrag des ägyptischen Vizeköniges Ismail Pascha. Der berühmte Ägyptologe August Mariette hatte die fiktive Geschichte ins ägyptische Altertum gesetzt. Natürlich nutzte Verdi die exotische Kulisse für das musikalische Pompöse. Doch dies nur im Vordergrund. Neben dem berühmten Triumphmarsch – gespielt auf eigens dafür angefertigten Trompeten – und monumentalen Chorszenen besticht die Oper durch ihre skeptische Geschichtsdeutung und eine universelle, kammerspielartige Feinzeichnung der Figuren und Konflikte auf der Rückseite des Repräsentativen: Magische Momente der Sehnsucht und Einsamkeit im Leisen und Lyrischen und ein inniger Ruf nach Frieden in einer Welt, die in Manchem der unsrigen gleicht.
Regisseur und Bühnenbildner Ben Baur kehrt nach seiner gefeierten Inszenierung des Faust von Charles Gounod 2020 mit Aida ans Konzert und Theater St.Gallen zurück. Mit diesem letzten Herzensprojekt nimmt Modestas Pitrenas Abschied als Chefdirigent von Konzert und Theater St.Gallen.

Zu den Festspielen im eigenen Haus gehört auch ein Vorprogramm mit kulinarischen und künstlerischen Einlagen auf dem Theaterplatz in sommerlich-lauschiger Abendstimmung.

Schauspiel von Yael Ronen und Itai Reicher

Schweizer Erstaufführung


40 Milliarden Jahre in der Zukunft stösst eine dominante Spezies auf ein Relikt vom lange vergessenen Planeten Erde. Dieses erzählt von einer absurden Game-Show im späten 21. Jahrhundert, in der ein Mensch gegen Tiere um das Überleben der Menschheit kämpft.

Die aktuell dominante humanoide Spezies entdeckt durch neue Forschungen die wahre Herkunft der geheimnisvollen Gattung Homo Sapiens. Lange vermutete man ihren Ursprung auf Planet B, doch nun führen Spuren zu einem kleinen Felsbrocken namens Erde. Ein neu entdecktes Relikt gibt Einblicke ins späte 21. Jahrhundert, als Ausserirdische der Menschheit mitteilen, dass das «Projekt Erde» enden muss. Anstatt die Klimaerwärmung und das bereits eingeläutete Massensterben einfach geschehen zu lassen, rufen sie die Show «Surviving Planet Earth» ins Leben. In guter Game-Show-Manier tritt ein per Zufallsprinzip entführter Mensch namens Boris gegen Panda, Huhn, Ameise, Fuchs, Krokodil und Fledermaus an – es geht um nichts Geringeres als die Rettung der eigenen Spezies.
Inszeniert wird diese irrwitzige Science-Fiction-Survival-Komödie von der jungen Regisseurin Anna Marboe. Mit ihrer Leidenschaft für das Galaktische und einer Weltraumrechtlerin in der Familie halt sie es für eine Fügung des Schicksals, genau diese Geschichte in Szene setzen zu können.

Tanzstück von Antonio Ruz
Uraufführung

Mit den St.Galler Festspielen kehrt der Tanz zurück in die Kathedrale – ein aussergewöhnlicher, für viele Menschen ein spiritueller Ort. Mit seiner einzigartigen Akustik und imposanten Architektur wird er zum Resonanzraum für das neue Werk des spanischen Choreografen Antonio Ruz, welches Musik und Tanz, Vergangenheit und Gegenwart zusammenbringt.

Die Kathedrale in St.Gallen als Spielort erfordert nicht nur eine besondere Annäherung, sondern eröffnet zugleich eine Vielzahl von Ausdrucksmöglichkeiten, dessen Potential der Choreograf Antonio Ruz nutzen möchte. Ruz, der bereits mit renommierten Kompanien wie Compañía Nacional de Danza und Staatstheater Kassel gearbeitet hat und unter anderem auch Preisträger des Premio Nacional de Danza ist, bringt nicht nur Erfahrung mit grossen Bühnen mit, sondern auch in der Arbeit mit Aufführungsorten jenseits des klassischen Theaterraums – von historischen Stätten bis hin zu unkonventionellen Räumen, die den Tanz herausfordern und neu formen. Oft entziehen sich seine Werke herkömmlichen Kategorisierungen der Kunstsparten. Sein Interesse und Bestreben liegen darin, die Grenzen des Tanzes zu erweitern und ihn mit Stimme, Architektur und Licht zu verbinden und die Beziehung zur Musik in den Mittelpunkt zu stellen. Das kreative Spiel von Antonio Ruz bewohnt die Zeit: Es blickt auf die Vergangenheit, geht über Tradition und Geschichte hinaus, macht sie im Heute relevant und projiziert sie in die Zukunft. Seine Choreografie mit der klanglichen Majestät der Kathedrale verspricht eine eindrucksvolle Erfahrung, die Tradition und zeitgenössischen Ausdruck miteinander vereint und den Raum körperlich zum Leben erweckt.